Vor allem für einen individuellen Familien-Surf-Roadtrip mit dem Auto oder Campervan bietet sich Portugal an - die Surfspots sind meistens nur wenige Kilometer voneinander entfernt und mit dem Fahrzeug einfach zu erreichen. Dazu kommen die vielen kleinen Orte direkt an der Küste, die alles bieten, was surfende Familien im Urlaub benötigen. Wer nicht mit dem eigenen Auto oder Campern anreist, für den lohnt sich ein Mietwagen - damit kommt Familie und Equipment am besten von A nach B und die Mietwagen in Portugal sind wirklich sehr günstig.
Eigentlich ist die portugiesische Westküste ein einziger großer Surfspot! Wer sich hier mit dem Auto auf Wellenjagd begibt, der wird mit reicher Beute nach Hause zurück kehren. Zwischen Porto im Norden und Sagres im Süden findet sich in fast jeder der malerischen Buchten eine surfbare Welle. Viele der Surfspots lassen sich bequem mit dem Auto anfahren - rauf auf den Parkplatz, Bedingungen checken, Surfboard wachsen und ab zum Ritt auf der Welle. Hier findest du Stefans großen SURFGUIDE ALGARVE mit vielen Surfspotbeschreibungen, Surfcamp-Tests und allgemeinen Infos und Tipps zu deinem Surftrip in den Süden Europas.
2.) Ericeira
Manche Einheimische bezeichnen Ericeira als schönsten „Vorort“ Lissabons - das kleine Städtchen ist von der Hauptstadt in einer knappen halben Stunde mit dem Auto zu erreichen. Auch hier geht es über die Maut-Autobahn (ca. sieben Euro) direkt an die Westküste. In den engen Gassen und charmanten Cafes können sich Surfer und Nicht-Surfer auch wellenlose Tage vertreiben.
An den Stadtstränden und rund um Ericeira gibt es auf einem Küstenabschnitt von ca. zehn Kilometern viele verschiedene Weltklasse-Surfspots - Ribeirha d ´Ilhas aber ist die Welle, die für alle Surflevel am geeignetsten ist. Die langsame Riffwelle ist an kleineren Tagen für Surf-Anfänger der perfekte Spielplatz. Sobald die Wellen größer und kräftiger werden, dürfen sich geübte Surfer bei einem Wellenritt von bis zu 300 Metern austoben. Vom Parkplatz am Aussichtspunkt direkt überhalb der Bucht können die Bedingungen gecheckt werden, von dort geht es über eine Holztreppe direkt ins Lineup. Wer möchte, kann aber auch direkt am Strand parken und vor oder nach der Surf-Session den Beach-Lifestyle in der kleinen Bar „Surf Restaurant & Bar“ zelebrieren.
Ericeira ist übrigens das erste und bisher einzige europäische „World Surf Reservat“. Im Rahmen von verschiedenen, staatlich unterstützen Projekten wird hier ein besonderes Augenmerk auf den Schutz der Meere und Küsten gelegt. Im Stadtzentrum von Ericeira befindet sich eine spezielle Ausstellung im 1. Stock der Touristen-Information - interaktiv können hier die Region und ihre Surfspots erkundet werden.
3.) Nazare
Sicherlich sind die Wellen am Praia Norte nicht für jeden Surfer geeignet, aber die Fahrt nach Nazare lohnt sich definitiv für alle Wellen-Fans. Wenn die richtigen Bedingungen zusammen kommen (ca. 3-5 Mal im Jahr), brechen im Küstenort nördlich von Peniche die höchsten Wellen der Welt. Im November 2011 surfte der Amerikaner Garrett McNamarra hier eine 27-Meter-Welle und landete damit im Guiness-Buch der Rekorde - ein bisher ungebrochener Weltrekord im Wellenreiten. Von Lissabon aus ist Nazare in knapp 90 Minuten zu erreichen, wer von Peniche anreist sollte 45 Minuten einplanen. Geparkt wird überall, wo es an der Zufahrtsstraße zum „Farol de Nazare“ möglich ist - dementsprechend gilt: Wer früh anreist, parkt näher am Spot.
An kleineren Tagen können sich auch „normale“ Surfer am Praia Norte in die Wellen wagen. Sobald aber die atlantischen Winterstürme riesige Berge aus Wasser in Richtung protugiesische Küste schicken, ist die Zeit der Profis gekommen. Besucher können dann Zeugen eines unvergesslichen Natur-Spektakels werden, das in der Surf-Welt seinesgleichen sucht: Die Wogen brechen in unmittelbarer Nähe der Küste beinahe zum greifen nah, der alte Leuchtturm oben auf der Klippe dient als perfekte Tribüne. Während die Wellenreiter sich von Jetskis in die XXL-Dünung ziehen lassen, erleben die zahlreichen Zuschauer ein Spektakel für die Sinne: Die Felsen vibrieren durch den Einschlag der Wellen auf die Klippen, durch die Luft wabert die Gischt des tosenden Atlantik und das Gehirn versucht zu verarbeiten, was die Augen draußen auf dem Meer sehen. Gänsehaut garantiert!